Mixed Media: Materialien zum Einstieg

Mixed Media = Materialschlacht?

Irgendwie schon *lach – aber es geht auch mit wenigen Materialien. Wir, die Malfreundinnen Silvia und Andrea, geben dir an dieser Stelle ein paar Tipps, was du unbedingt brauchst, um mit Mixed Media, wie wir es kennen, also der beliebten Mischtechnik von Malen und Collage und Effekten, loszulegen und Spaß zu haben.

Malgrund

Mixed Media kannst du auf allem veranstalten, was du gerade da hast: auf Stoff, auf Pappe, auf Malpapier, auf Holz, auf Leinwand, was auch immer dir beliebt, sogar an der Wand.

Oder in einem Buch. Das nimmt hübsch wenig Platz weg. Es gibt dafür spezielle „Art Journals“ mit besonders gestrichenem Papier, das tragfähig ist und für alle Lieblingstechniken geeignet, die du im Lauf der Zeit entwickelst, ob nun viel oder wenig Wasser im Spiel ist.

Oder du nähst dir dein Art Journal selbst, wie Laly Mille (Andreas Lieblings-Mixed Media-Lehrerin) es in ihrem freien Tutorial zeigt.

Collage

Mixed Media muss sie nicht enthalten, für mich (Andrea) ist sie essentiell: Collage! Sie bringt Struktur aufs Blatt, Farbe, sie bildet manchmal den Anziehungspunkt für den Betrachter und bringt ganz viel Abwechslung ins Spiel.

Geeignet ist alles, was du dir vorstellen kannst: Papier, Schnipsel, Buchseiten, Designpapiere, Stoffe, Bänder, Eintrittskarten, Kleidungslabel, Sticker, bemalte Papiere, Servietten, Zeitungspapiere, auch Objekte halten mit dem richtigen Kleber … lauter Sachen, die vielleicht andernfalls in den Müll gewandert wären, wenn du nicht mit Mixed Media-Kunst angefangen hättest.

Collage Marke hochindividuell erhältst du, wenn du deine Collagenpapiere selbst machst. Andrea hat da einen kostenlosen Kurs für dich!

Kleber

Keine Collage ohne Kleber! Kleben ist das Wunderbarste an Mixed Media. Das findet auch Silvia. Es ist so herrlich zum Abschalten geeignet. Einen Packen von deinem liebsten Collagenmaterial um dich herum ausbreiten, dein Art Journal und den Pinsel zur Hand und los geht’s. Vielleicht hast du heute Lust auf ein Moodboard?

Wenn du mit einem Kleber anfangen möchtest, kauf dir ein matt auftrocknendes Gelmedium. Du kannst es mit Wasser verdünnen und erhältst so etwas wie ein Mattmedium. Und es ist in der Lage, auch schwerere Papiere, Textilien und kleinere Objekte zuverlässig festzukleben. Wozu das noch gut ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Farben

Mixed Media kann wunderbar bunt daherkommen. Oder eher monochrom. Ganz wie du möchtest. Für den Anfang genügen deine Lieblingsfarben. Welche Farbsorte, auch da ist dein Geschmack ausschlaggebend.

  • Acrylfarbe trocknet dicht und wasserfest auf und bietet zahllose Gestaltungsmöglichkeiten. Du kannst sie in Schichten auftragen und tolle Effekte damit erzielen. Mit Wasser verdünnt, kannst du sie fast wie Aquarellfarben verwenden und wässrige Verläufe erzielen. Vermische sie mit Gelmedium und du machst aus opaken (also deckenden) Acrylfarben eine lasierende Farbe.
    Acrylfarben gibt es in „heavy body“, also ganz schwerer Ausführung, in verschiedenen Graden von flüssiger Form und als Tinte.
  • Gouachefarbe ist was für die Sinnenfreudigen unter euch. Die cremige Variante ist wunderbar mit den Fingern zu verarbeiten, hat mit viel Wasser die Eigenschaften von Aquarellfarbe und wird wasser-unlöslich, wenn du sie mit Gelmedium vermischst.
    Auch Gouachefarben kannst du in verschiedenen Konsistenzen kaufen, die bekannteste ist wohl die feste: im Schulfarbkasten.

Gesso

There’s no mixed media without Gesso! … würden wir fast sagen. Gesso dient dazu, den Untergrund zu versiegeln und ihn griffig zu machen. Verstreiche zum Beispiel eine Schicht Gesso auf eine Buchseite und sie absorbiert viel weniger Wasser, sodass du mit deinen Farben ungestört darauf malen kannst.

Und falls ein Bild misslingt: Tu Gesso drauf! Gesso (in weiß) ist eine gängige Grundierung für Malpappen, die du im Handel kaufen kannst.

Seit Jahrhunderten benutzen Maler Gesso als Grundierung, um den Untergrund für ihre Farben tragfähig zu machen. Es besteht aus einem Kleber (heute meistens auf Acrylbasis), weißen Pigmenten und Kreide in mehliger Form.

  • Weißes Gesso
    … ist auch ein Ersatz für weiße Acrylfarbe. Weißes Gesso ist dein Retter in der Bilder-Not und ein herrlicher Effektemacher.
  • Klares Gesso
    … ist die transparente Variante und kann, auf Acrylfarben oder Collage aufgetragen, den Untergrund für trockene Malmedien wie Softpastelle oder Farbstifte vorbereiten.
    Du kannst klares Gesso auch mit Gouache- oder Acrylfarbe vermischen und sie so gleich für den nächsten Farbauftrag griffig machen.

Marker

Eine Handvoll Stifte ist angebracht, um deine Spuren auf der Farbe, der Collage, dem Untergrund zu hinterlassen, zu doodeln, zu kritzeln, zu schreiben. Das kann alles Mögliche sein: Fineliner, Kugelschreiber, Bleistifte, Kohlestifte, Buntstifte, Acrylmarker in jedweder Stärke.

Pinsel, Malspachtel, Plastikkarten

Fürs Verteilen von Farbe und Kleber bieten sich außer den Fingern natürlich auch ein paar Pinsel an. Das müssten keine teuren sein. Du kannst dir zwei Pinsel in verschiedenen Stärken holen, einen dickeren für größere Flächen und einen kleineren für Details. Ich (Andrea) persönlich bevorzuge Flachpinsel.

Auch nützlich sind Malspachtel oder Plastikkarten (alte Kundenkarten zum Beispiel). Mit ihnen lassen sich bezaubernde Effekte erzielen. Und sie eignen sich gut, um großflächigere Collage blasenfrei aufzubringen.

Wasservermalbare Stifte

Ob Woodys, Aquarellbuntstifte oder neocolor II – wasservermalbare Stifte sind optional, keine Frage, aber ein unheimlicher Spaß, wenn du damit kritzelst, sie vermalst, Farbflächen gestaltest oder betonst, den Hintergrund anlegst, was auch immer.

Wenn du dich im Art Journal oder auf deiner Leinwand wieder fühlen willst wie ein kleines Kind, dann sind diese Stifte das Nonplusultra!

Achtung: Suchtgefahr!

Was es noch alles gibt: Encaustic, Schablonen, Stempel, alles, was das Scrapbooking-Herz kennt, Utensilien aus der Natur, Luftpolsterfolie, die Nähmaschine, Stickerei, handgefärbte Stoffe, handgefertigte Papiere, Strukturpasten und und und …

Du könntest dich an Malmaterial arm kaufen, wenn du das möchtest.

Oder: du verwendest, was du hast!
Mit den wenigen Sachen, die wir hier vorgestellt haben, kommst du schon unheimlich weit.

Womit auch immer du startest: Folge dem Spaß!


Du möchtest gern starten mit Mixed Media? Hier kommen ein paar Materialtipps für dich!

2 thoughts on “Mixed Media: Materialien zum Einstieg

  1. Hallo Ihr beiden,
    war sehr hilfreich. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Acrylpouring angefangen.
    Leider habe ich die meisten Bilder verschenkt.Irgendwann hat man keinen Platz mehr.
    Nun möchte ich mich an der Mixmedia Technik versuchen. Tue mir etwas schwer mit den vielen Mitteln,
    was für was benutzt werden kann.
    Vielen Dank für die einfache, aber plausible Erklärung.
    Liebe Grüße Evi

    1. Hey, Evelyn!
      Danke für das Kompliment!
      Wenn du noch mehr Unterstützung brauchst in Sachen Mixed Media, komm gern zu uns in die Malfreunde-Gruppe auf Facebook. Du bist uns herzlich willkommen!
      Liebe Grüße von Andrea

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